Am nächsten Morgen begab sich Jonathan in Richtung Magieakademie. Er bat um ein Gespräch mit Magistra Elisabeth. Während er wartete, besah er sich den Monolithen weiter an. [OT: Wenn Du als SL weißt, welchem Gott er zugeordnet ist, wüßte ich das auch gerne]

[OT: Mit den Monolithen halte ich mich lieber zurück, das ist mWn noch nicht abschließend geklärt]

Jonathan musste einige Zeit warten, die Magistra war offenbar eine vielbeschäftigte Frau. Schließlich eskortierte ein Novize ihn zu einem kleinen Büro, mit einem netten Ausblick auf die Stadt.

Magistra Elisabeth erhob sich um ihn zu begrüßen: "Guten Morgen. Bitte verzeiht, das ich euch warten ließ. Zwischen Lektionen und den offiziellen Angelegenheiten der Akademie bleibt mir kaum noch Zeit für meine eigenen Studien...", sie seufzte stumm: "Ich war gerade im Begriff etwas Tee einzunehmen und mein Frühstück nachzuholen. Mögt Ihr mir Gesellschaft leisten?"

Sie machte eine einladende Geste in Richtung eines gepolsterten Stuhles. Auf dem Tisch zwischen ihnen stand bereits ein Teeservice mit filigranen Zeichnungen bereit sowie ein Teller mit herzhaften und süßen Pastetchen.

Jonathan grinste Elisabeth an. "So kommst Du mir nicht davon!" Er stand auf und nahm sie in den Arm. "Ich bin so froh Dich wieder zu sehen. Es ist schon wieder viel zu lange her. Natürlich möchte ich einen Tee mit Dir trinken."

Er lehnte sich zurück. "Wie ist es Dir ergangen?"

Sie erwiederte die Umarmung, obgleich sie ein wenig steif war. Jonathan konnte sehen, dass Elisabeth erschöpft sein musste. Sie schenkte ein und ließ sich in ihren Stuhl zurück fallen: "Es geht mir gut, alles in allem. Die Dienste der Akademie werden aktuell stark beansprucht mit Angelegenheiten sowohl des Königshauses und des Seerats als auch Anfragen 'privater Benefaktoren'."

Sie nippte an ihrem Tee, bevor sie weitersprach: "Aber es freut mich, dich körperlich wohlbehalten wieder zu sehen! Also lass mich die Frage zurückwerfen: Wie geht es dir?"

Jonathan zeigte auf den Stock. "Körperlich ging es mir schon besser, ich habe mir ein Leiden eingefangen, daß meine Nerven in Mitleidenschaft zieht. Daher habe ich knieabwerts und in den Händen nahezu kein Gefühl mehr. Weder Pathor noch Sinas haben bisher eine Idee. Könnte auch von außerhalb Eridmeas stammen...." Er trank einen Schluck Tee und genoß das Aroma. "Dafür fühle ich mich seelisch so jung, wie lange schon nicht mehr. Wie Du wahrscheinlich schon weißt, haben die Schicksalsschmiede zur Jahreswende den Gott Moluk K´Than vernichtet. Derzeit sind die Armeen des Königs und Streitkräfte aus Rhyat unterwegs nach Daskgrimm, um dort den Rest des Glaubens zu tilgen.
Ich habe ein ähnliches Ziel, aber einen anderen Fokus. Wie Du weißt war ich auf der Insel Kerran um dort eine Familie zu retten. Die Insel ist seit ein paar Jahren von Daskgrimm besetzt. Ich rüste einen Kriegszug aus, um diese Insel zu befreien. Über den Wunsch hinaus eine Freundin zu besuchen, möchte ich Dich ebenfalls um Deine Hilfe bitten. Deine Fachgebiete sind Schutz und Kampf. Das ist genau die Kombination, von der wir mehr benötigen. Habe ich Chancen, Dich dafür zu gewinnen?"

Elisabeth hörte ihm aufmerksam zu. Ihre Miene wandelte sich von geübter Freundlichkeit über Mitgefühl zu Bedauern und Frust.

Sie schüttelte den Kopf: "Nein Jonathan. Weder habe ich ein Interesse daran, mir das 'Handwerk' der Moluk'k'than Priester auf Kerran anzusehen, noch kann ich meine Pflichten hier vernachlässigen."

"Aber das erklärt, wieso die Fragen bezüglich deiner Maske sich in letzter Zeit häufen ... und die Erkundigungen über die Exkursion eines gewissen Söldners... Einige Elemente scheinen der Meinung zu sein, dass meine Rolle in der Sache größer war als meine Dienste als Artefaktmagierin."

"Der Akademie war bereits bekannt, dass das Königreich gegen Daskgrimm zieht, das ist der Hauptgrund für die Überlastung der Fakultät der wir uns gerade gegenüber sehen: Selbstverständlich unsterstützen wir den Krieg, wo wir können, doch die Anzahl an Familien, die sich hier täglich einfinden und nach Schutz suchen für jene, die an die Front gehen ist überwältigend."

Jonathan war enttäuscht. Auf die Hilfe seiner Freundin hatte er gebaut. Immerhin schuldete sie ihm einiges. "Natürlich, das kann ich nachvollziehen. Meinst Du jemand anders in der Akademie ließe sich motivieren?"

"Selbes Problem", seufzte sie: "Meine Kollegen sind überlastet mit Anfragen. Du willst keine Schüler mitnehmen, oder? Hast du bisher noch keine Unterstützung in diesem Feld auftreiben können?" Die Idee missfiel ihr: Selbstverständlich wollte sie helfen, doch bislang hatte sie geschafft, ihre Schutzbeauftragten aus den Kriegsangelegenheiten raus zu halten und eine gewisse Neutralität zu wahren. Hier jetzt nachzugeben würde weitere Forderungen, vielleicht auch Einberufungen nach sich ziehen.

Sie wurde noch ernster: "Du kannst selbstverständlich gerne hier an der Akademie für deine Sache werben. Wenn du magst reserviere ich einen Hörsaal für dich und sorge dafür, dass bekannt ist, wann du sprechen wirst."

"Du könntest auch den Weg der Adeligen gehen und ofiziell Druck auf unsere Verwaltung ausüben - ich bin mir sicher, du könntest hier einigen Erfolg verbuchen, immerhin sprichst du für die Kirche."

Jonathan seufzte. "Elisabeth, Du kennst mich doch besser. Ich werde Dir keine Scherereien machen. Wenn Du mir sagst, Du kannst oder willst keine Hilfe leisten und Deine Schüler sind dafür nicht bereit, dann vertraue ich Deinem fachlichen Urteil. Ich werde niemanden mitnehmen, der sich nicht ausreichend einbringen kann. Leben ist kostbar und wir werden schon genug Blut vergießen müssen."

"....und wenn doch würde ich dennoch keinen Vorwurf machen. Nagut vielleicht einen kleinen."

Sie nippte an ihrem Tee: "Vielleicht ist es nur eine Nebensächlichkeit aber war dir bewusst, dass inzwischen Leute um deine erste Expedition nach Kerran wissen? Ich habe mehrere Anfragen von Leuten erhalten, die offensichtlich die Verbindung zwischen uns hergestellt haben, und die sich spezifisch für die Funktionsweise einer gewissen Maske interessierten. Ist nur die Frage wem du davon erzählt hattest."

"Der Kreis der Wissenden ist äußerst klein. Du, Haus Ha'ko, die Dame Esmeralda und eine Fee namens Inayan sind die absolut einzigen, welche um die Kraft dieser Maske wußten. Nach der letzten Jahreswende könnte es eine Handvoll Schicksalsschmiede mehr sein. Der Kreis, der um meine Rückfahrt Wissenden ist etwas größer, jedoch kannten sie nicht die Maske. Ich mußte sie auf Kerran nicht einsetzen. Wie Deine Anfragenden an dieses Wissen gekommen sein wollen, ist eine wirklich interessante Frage."

Elisabeth dachte angestrengt nach: "Hm, deinen Freunden können wir wohl vertrauen dass sie dieses Wissen nur in der größten Not weitergegeben hätten. Haus Ha'ko... nun sie dienen in erster Linie ihrem Haus, nicht wahr? Aber auch was ich von ihnen weiß, lässt nicht darauf schließen, dass dir aus niederen Motiven Schaden wollen würden...."

"Was wäre... wenn ich zurück schreibe? Ein Treffen anbiete? Wie lange, sagtest du bist du noch hier?"

"Bis die beiden Hauptschiffe ankommen und wir die letzten Waren verladen haben. Offenbar hat mir Uthmark keine weitere Hilfe zu geben." Er dachte nach. "Bis dahin kann ich mich gerne mit Deinen Kontakten unterhalten."

Sie nickte: "In Ordung, ich sehe, was ich erreichen kann. Kann ich bis dahin noch etwas für dich tun? Ich müsste dann gleich auch wieder zu meinen Schülern..."

[OT: Ich würde dann zur Ankunft der Flotte und Ergebnis der Nachforschungen springen, außer du hast noch was, das du in der Zwischenit machen möchtest?]

Jonathan erhob sich. "Dann will ich Dir nicht weiter Pathors Zeit stehlen." Er verabschiedete sich und ging.
[OT: gerne]